Montag 22.08. – Das Ende ist nah…

Für heute stand nun die letzte Etappe der Tour an (mal abgesehen vom kurzen Spaziergang des Abstiegs von der Col di Varda Hütte zum Bus morgen). Es zeigte sich, dass es mehr als nur gut war, dass wir diesen Weg nicht bei Regen gehen mussten. In der Nacht hatte es aufgeklart und die Temperaturen sanken bis deutlich unter den Gefrierpunkt. Als wir um Neun aufbrachen war der Himmel strahlend blau und die Sonne schien. Dennoch war es immer noch eisig kalt und unser Weg lag bis jenseits der Forcella Diavolo (Teufelsscharte) im Schatten. Wir hatten schon an der Hütte die Klettersteigausrüstung nebst Helm angelegt. Aber erst viel später konnten wir davon Gebrauch machen. Auf schmalen Schotterwegen ging es voran und dann auch einen sehr steilen Hang mit losem Schotter hinauf. Gücklicherweise hing an der ärgsten Stelle ein ca. 40m lages Seil, an dem man sich emporziehen konnte. Endlich auf der Forcella Diavolo angekommen, hatte ich zwar J……… und Kerstin eine Pause versprochen, aber die wurde nur sehr kurz, da es schattig und kalt war und ein eisiger Wind durch die Felsen wehte. Die ca. 120 Höhenmeter Abstieg in Cadine die Nevio (Schneetal) sahen mehr als bedenklich aus: Sehr steiler Schotterhang mit äußerst fraglichem Zick-Zack-Trampelpfad. Ich entsschloss mich dazu, das Seil anzubringen und zumindest Kerstin und J…….. am Seil per FB-Knoten (das ist ein bei Belastung schnell bremsender Klemmknoten, welcher sich aber beim Laufen sehr gut am Seil mitschieben lässt) gesichert absteigen zu lassen. Am schwierigsten dabei war aber, darauf zu achten, dass durch das Hin- und Herbewegen des Seils nicht so viele von den Unmengen loser Steine heruntergestoßen wurden, da uns von unten so einige Leute entgegen kamen, von denen auch die wenigsten Helme trugen. Ich kam dann nach. Am Ende des Seils war eine Steilstufe, von der zwei Leitern herabführten, an denen wir nun endlich unsere Klettersteigsets nutzen konnten. Danach ging Kerstin nochmals 50 m an unserem Seil abwärts. Dann war der Weg wieder besser und wir konnten endlich im nun sonnigen Cadine de Nieve eine gemütliche Pause einlegen. Auf der anderen Talseite ging es aber wieder sehr steil auf heiklem Pfad hinauf zur Forcella Misurina. Hier waren zumindest an den übelsten Stellen immer wieder Seilversicherungen angebracht und über letzten felsigen Teil gelangten wir am sicheren Drahtseil aus die Misurina Scharte. Von dort ging es recht steil und auf schmalem aber gut gangbarem Schotterpfad hinab zum Rifugia Col di Varda. Dieses liegt direkt an einer Seilbahnstation, ist aber dennoch recht gemütlich. Zimmer mit Halbpension und einem reichhaltigen und sehr gutem Abendessen machten uns den Aufenthalt und die Nacht angenehm. Und auch der unglaublich schöne und imposante Ausblick auf Monte Cristallo und Marmolata ließen Wehmut aufkommen, da wir uns nur zu bewusst waren, dass wir diese wundervollen und schönen Berge morgen verlassen und zurück nach Berlin fahren müssen….





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